Ich liebe französische Zitronentörtchen. Kein Frankreichaufenthalt ohne den Besuch einer Patisserie mit dem Genuss dieser herrlichen, leichten (?), cremigen und säuerlichen Spezialität. Ich habe ein altes  Rezept, das ziemlich einfach ist und ganz ok. Für meine Kochkünste und Ansprüche war das vor 40 Jahren auch ausreichend. Aber nach der letzten Frankreichreise war es dann so weit: ich musste den Versuch wagen, eine echte französische „tarte au citron“ zu machen, obwohl ich keine große Bäckerin bin. Sich genau an das Rezept zu halten  fällt mir immer schwer, aber beim Backen ist es nötig. Ich habe es geschafft und das Ergebnis war großartig und authentisch.

Es ist ein Rezept von Eric Lanlard, das ich auf meinem geliebten Blog „Valentinas Kochbuch“ gefunden habe. Es war sehr gut beschrieben, aber einen großen unfassbaren Fehler gibt es gleich am Anfang: „15 Minuten Vorbereitungszeit und 15 Minuten Kochzeit“. Das haut auch bei der schnellsten und erfahrensten Konditorin nicht hin. Also, nachmachen lohnt sich, aber man braucht viel Zeit.

Und was beim Durchlesen der Zutaten sofort auffällt: es ist eine sehr üppige Angelegenheit. Meine Gäste konnten nur je ein Stück verputzen. Zum Glück, so blieb noch was für den nächsten Tag übrig!

Zutaten für den Mürbeteig (ergibt 500 g), das war zu viel für meine Form, aber ich habe am nächsten Tag noch eine kleine Tarte mit einer anderen Füllung gemacht.

300 g Weizenmehl 405, plus extra zum Bestäuben
4 EL brauner, feinster Zucker
200 g Butter, in kleinen Stückchen
2 Eigelbe
2 EL kaltes Wasser
2 TL Vanillepaste oder -extrakt

getrocknete Hülsenfrüchte zum Blindbacken

Zutaten für die Zitronencreme

4 große Bio-Zitronen
175 g brauner, feinster Zucker
2 Eier
200 g Butter, gewürfelt
2 EL feinster Zucker

Zubereitung:

Der Teig: Ganz einfach, denn hier habe ich mich nicht an das Rezept gehalten. Ich mache Mürbeteig immer in der Küchenmaschine mit dem Schneidemesser (siehe Video). Also alles zusammen in die Schüssel geben, anstellen und nach ein paar Minuten hat man einen schönen Teig.  Zu einer Kugel und dann zu einem kleinen runden Fladen formen. So hat man schon die Form für später. In Folie einschlagen und für 30 Minuten in den Kühlschrank legen.

Den Teig nach dem Kühlen auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche rund ausrollen, etwa 6 cm größer als die Tarteform und anschließend mithilfe der Teigrolle in die Tarteform heben. Die Form sorgfältig mit dem Teig auskleiden, überstehenden Teig abschneiden und anderweitig verwenden. (Hebt sich gut auf). Mit einer Gabel Löcher in den Boden stechen. Nochmal für 15 Minuten in den Kühlschrank stellen.  Zum Blindbacken den Teig vor dem Backen mit Backpapier auskleiden und die Hülsenfrüchte einfüllen. Im Ofen bei 180 °C 10-15 Minuten backen, dann das Backpapier und die Hülsenfrüchte entfernen und den Teig weitere 10 Minuten backen, bis der Tortenboden schön goldbraun ist.

Die Zitronencreme: Die Schale von 2 Zitronen dünn abschälen . Schale für die Deko aufheben. Die beiden anderen fein abreiben. Insgesamt 150 ml Zitronensaft auspressen. In einen weiten Topf den Saft, 75g der angegebenen Zuckermenge und den Zitronenabrieb erhitzen. In einer großen Schüssel die Eier mit dem restlichen Zucker (100 g) aufschlagen, bis die Masse hell und schaumig geworden ist. Den heißen Zitronensaft mit einem Schöpflöffel nach und nach hinein geben, dabei ständig weiter schlagen. Die Masse in den Topf zurück gießen und 2-3 Minuten sanft köcheln lassen, dabei ständig rühren. Den Topf vom Herd nehmen, die Butterstücke nach und nach hinein geben und schmelzen. Wenn die Masse schön glatt ist, für 10-15 Minuten abkühlen lassen, dann auf den gebackenen Teigboden gießen. Im Kühlschrank vollständig auskühlen lassen. Das dauert länger, als man glaubt. meine Tarte war nach 2,5 Std. noch ein bisschen zu weich. Also lieber auf Nummer sicher gehen und frühzeitig anfangen. Jetzt werden noch Zitronenschalen herrlich verfeinert – nämlich in Juliennes geschnittten, das sind feine Streifen. Die werden in Wasser ca 10 Minuten gekocht, dann abgegossen und in feinem Zucker gewälzt. Vor dem Servieren die Tarte damit dekorieren. Sieht wunderbar aus und schmeckt einfach fantastisch und echt französisch. Quelle delicatesse!

Französische Zitronentarte

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