Ganz ehrlich: die typisch deutsche „besinnliche“ Weihnacht ist nicht unser Ding und löst bei uns eher Fluchtreflexe aus. Zum Glück ist es nicht allzu weit nach Andalusien, wo man die „Frohe Botschaft“ ganz anders versteht als hier, nämlich als einen Grund, kräftig zu feiern. Vor allem in Jerez de la Frontera ist in der Adventszeit Party angesagt. Auf den Straßen wird getanzt und Flamenco gespielt. Bei den „Zambombas“ brummen die Brummtöpfe und Jung wie Alt singen fröhlicher Lieder. Das reine Vergnügen.

Kulinarisch sind vor allem die Schinken zu erwähnen, die in dieser Zeit in Spanien zu hunderttausenden in hauchdünne Scheiben geschnitten werden. In Cordoba hat uns ein netter Mensch in einem Feinkostgeschäft im Detail erklärt, worauf es dabei ankommt. Die allerfeinste Qualität liefern danach die 100%-igen Pata Negra-Schweine aus Freilandhaltung, deren Schinken bei den Spitzenprodukten  30 Monate reifen, bevor sie liebevoll von Hand aufgeschnitten werden.






Beim Schinken wird jedoch emsig gemogelt bzw. getrickst, erläuterte uns der Fachmann. Z.B. werden als „Pata negra“ auch Schweine verkauft, bei denen nur ein Elternteil von dieser Rasse stammt. Durch das Kreuzen mit einer anderen Rasse werden höhere Fleischerträge erreicht. Oder es werden falsche Angaben über die Ernährung der Schweine gemacht. „Jamón Ibérico de Bellota“ sollte von Schweinen kommen, die mindestens 40% ihres Gewichts freilaufend aus Eicheln zugelegt haben. Tatsächlich stammen nach Recherchen des spanischen Fernsehens 80% dieser Schinken aus Massentierhaltung.

Ein witziges Detail: Die Schinken in dem Laden in Cordoba, aus dem diese Fotos stammen, sind  GLUTENFREI  !!!


https://de.wikipedia.org/wiki/Jam%C3%B3n_Ib%C3%A9rico

 

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Advent in Andalusien

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