Was das Essen angeht sind wir sehr experimentierfreudig. Und als die ersten „Insektenburger“ in den Supermärkten auftauchten mussten die natürlich getestet werden. Die Idee für dieses „Novel Food“ hatten ein paar kreative Köpfe aus Norddeutschland, die seit 2018 über ihre Bugfoundation tiefgefrorene Patties vertreiben, bei denen 60 % der Proteine von den Larven des Käfers „Alphitobius Diaperinus“ („Buffalowürmer“) stammen.
Grundsätzlich stehen wir solchen Innovationen sehr positiv gegenüber. Der hohe Fleischkonsum – vor allem aus Massentierhaltung – ist ohne Frage ein riesiges Problem für unsere Umwelt. Und da ist jede Idee willkommen, die den Konsumenten tierische Proteine ohne üble Nebenwirkungen liefern kann. Allerdings: wenn das Ganze nicht gut schmeckt werden sich die Wenigsten drauf einlassen.
Wir haben die Insektenburger ausprobiert – und waren positiv überrascht. Aber seht selbst, wie unser Test verlief.
Fazit: Die Insektenburger schmecken zwar anders als die Burger aus Rindfleisch, sind aber gut essbar (wobei geschmacklich noch Luft nach oben ist). Der Preis (bei Rewe derzeit ca. 6 Euro für 2 Patties) ist ziemlich hoch, dürfte aber mit steigender Produktion fallen – und dann könnte sie Sache richtig Fahrt aufnehmen. Wir denken, dass Produkte auf der Basis von Insekten-Proteinen relevante Marktanteile erreichen können, wenn Preis und Geschmack stimmen. Für die allermeisten Verbraucher entscheidet letztlich wohl der Preis: Wenn etwas genauso gut schmeckt wie die „vertrauten“ Produkte und dazu noch billiger ist sind die Meisten gern bereit, ihre Nahrungsgewohnheiten zu ändern (dafür gibt es in der Geschichte viele Beispiele). Sicherlich empfinden nicht wenige Menschen in unserem Kulturkreis Ekel bei der Vorstellung, Insekten zu essen. Richtig „eklig“ sind aber viele Billig-Produkte in den Supermärkten. Bestes Beispiel: Bratwürste aus Separatoren-Fleisch. Da bevorzugen wir auf jeden Fall appetitliche Insektenburger!