Dieses wunderbare einfache Zusammenspiel von Kartoffeln, Zwiebeln, Eiern und Olivenöl kennen alle, die schon in Spanien waren. Warum stelle ich das auf den Blog? Weil ich es vergessen hatte! Natürlich habe ich die Tortilla gerade wieder im Weihnachtsurlaub in Tarifa genossen, aber ich habe sie ewig nicht mehr selbst gemacht. Wie das geht, habe ich in den Achtzigern von einer Freundin im Madrid gelernt und damals auch öfters gemacht – ist ja ein sehr günstiges Essen. Dann kamen so viele kulinarische Neuheiten und Experimente, dass die Tortilla ins Hintertreffen geriet, zu Unrecht. Nun ergab sich die Frage, was bringe ich mit zum Neujahrstreffen meiner Trommelgruppe in unseren Übungsraum? Praktisch muss es sein, zur Not mit der Hand zu essen und natürlich etwas, das allen schmeckt. Die Tortilla war ein Volltreffer! Und weil ich nach dem Rezept gefragt wurde, ist es hier für alle, die sie kennen und lieben, aber noch nie selbst gemacht haben. Es ist ganz einfach, wenn man ein paar Tricks beherrscht. Auf jeden Fall braucht man eine große Pfanne und einen gleich großen flachen Deckel zum wenden. Es gibt verschiedene Vorgehensweisen, das ist meine:
Zutaten für eine große Pfanne:
4 große Kartoffeln (ich hatte Laura, außen rot, innen gelb und sehr aromatisch), vorwiegend festkochend
2 mittelgroße weiße Zwiebeln
6 große Bioeier
reichlich gutes Olivenöl
Salz
Optional 3 Zehen Knoblauch gehackt, das ist nicht traditionell, schmeckt aber gut.
Zubereitung:
Die Kartoffeln schälen und in Scheiben schneiden (manche schneiden sie in Würfel). Zwiebeln schälen, halbieren und in Ringe schneiden. Reichlich Olivenöl in der Pfanne erhitzen, mindestens einen Fingerbreit.
Zuerst die Kartoffeln hinein geben und umrühren, damit das Öl sie umhüllt, jetzt nur noch mit moderater Hitze arbeiten. Ein paar Minuten braten, dann die Zwiebeln auf die Kartoffeln geben und eventuell den gehackten Knoblauch, salzen.
Die Masse im Auge behalten und immer mal wieder wenden.
Wenn die Kartoffelscheiben weich werden, mit dem Bratenwender zerkleinern.
In der Zwischenzeit die Eier mit Salz in einer großen Schüssel verquirlen.
Sobald Kartoffeln und Zwiebeln gar und weich sind, in ein Sieb abschütten, das Öl auffangen und zurück in die Pfanne geben.
Die Kartoffelmasse zu den Eiern geben und gut vermengen, in die noch immer mittelheiße Pfanne schütten und braten, ab und zu etwas schütteln und mit dem Bratenwender am Rand entlang fahren, damit nichts ansetzt.
Nach ca 6 – 8 Minuten sollte sie genug gebacken sein. Nun kommt der heikle Part: einen glatten eingeölten Deckel oder einen Röstiwender (wie ich ihn zum Glück besitze) auf die Pfanne legen, die Pfanne schnell umdrehen.
Die Tortilla sollte jetzt auf dem Deckel liegen. Nun die Tortilla wieder in die Pfanne gleiten lassen, mit der gebräunten Seite nach oben.Pfanne zurück auf den Herd und circa 5 Minuten weiter backen.
Nicht zu lange, damit sie innen noch saftig ist. Das war’s schon. Man kann sie warm, lauwarm und kalt genießen, solo mit Salat oder anderen Tapas. Buen provecho!